Mitte Mai ist in den meisten Regionen der Startschuss für die Freibadsaison. Und der Sommerurlaub mit Sonne und Strand ist schließlich auch nicht mehr fern. Richtig Spaß macht der Aufenthalt im Wasser aber nur, wenn man sicher schwimmen kann. Doch wie handhabt man es mit den eigenen Kindern eigentlich am besten? Einen Kinderschwimmkurs buchen oder dem Kind selber das Schwimmen beibringen?
Ein Land der Nicht- bzw. Schlechtschwimmer?
Der wichtigste Schutz vor Ertrinkungsunfällen: Richtig schwimmen können. Leider ist gerade hierzulande das Schwimmen können ein großes Problem. Laut DLRG sind etwa 60 Prozent der 10-Jährigen keine sicheren Schwimmer. Grund dafür ist vor allem die fehlende Badeinfrastruktur, sodass zu wenig Kurse angeboten werden können. Außerdem kommt das Schwimmen in der Schule immer öfter zu kurz.
Schon vor Corona war das ein Problem. Mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie hat sich die Situation noch verschärft. Immerhin konnten die Bäder lange Zeit gar nicht öffnen und damit fielen auch alle Kurse aus. Zeitgleich entstanden sehr viele Online-Angebote, z.B. Online-Schwimmkurse oder Ratgeber, um den Kindern selbst das Schwimmen beizubringen.
Selbst jetzt scheint das eine gute Alternative zu sein, denn selbst wenn die Hallen- und Freibäder nun wieder wie gewohnt öffnen dürfen, entspannt sich die Situation der Schwimmkurse nicht, weil die Wartelisten sehr lang sind.
Doch ist es wirklich besser, dem Kind selbst das Schwimmen beizubringen, statt einen Schwimmkurs zu buchen? Schauen wir uns zunächst an, was es überhaupt heißt, dem eigenen Kind das Schwimmen beizubringen.
Von Wassergewöhnung bis zum Schwimmen lernen: Do-it-yourself
Wenn Sie sich entscheiden, Ihrem Kind selbst das Schwimmen beizubringen, hat das einige entscheidende Vorteile:
- flexiblere Zeiteinteilung – Schwimmen lernen lässt sich besser in den Familienalltag integrieren (Bedenken Sie aber zugleich: Ein geordneter Rhythmus ist empfehlenswert, sprich: ein fester wöchentlicher Termin für die Schwimmstunde.)
- Sie können sofort loslegen und müssen nicht warten, bis Sie Ihr Kind bei einem Schwimmkurs anmelden können (aktuell lange Wartelisten)
- gegenseitiges Vertrauen ist schon da – die wichtigste Basis beim Schwimmen lernen
- Sie können besser auf die individuellen Stärken/Schwächen/Interessen Ihres Kindes eingehen
Je früher Sie Ihr Kind ans Wasser gewöhnen, desto besser. So bewegt es sich frühzeitig sicher im Wasser und das Schwimmen lernen fällt leichter. Es gibt aber kein festes Alter für den Beginn mit der Wassergewöhnung. Bei einigen klappt das schon im Alter von etwa einem Jahr, bei anderen funktioniert das erst ab etwa 2 oder 3 Jahren. Kinder entwickeln sich eben sehr unterschiedlich. Sie sollten es bei Ihren eigenen Kids daher einfach testen und schauen, wie sich die Kleinen im Wasser verhalten, wie sie auf Wasserspritzer am Kopf reagieren usw.
Diese Gewöhnung ist genau genommen noch kein Schwimmen lernen, sie ist aber sehr wichtig, um die Kinder frühzeitig an den Wasserspaß heranzuführen und ihnen letztlich den Weg zum „richtigen“ Schwimmen lernen zu erleichtern. Ziel ist es, dass die Kinder spielerisch das Verhalten des Wassers und die Auswirkungen auf ihren Körper erlernen und so die Angst davor verlieren.
Wichtige Bestandteile der Wassergewöhnung sind:
- Toben
- Tauchen
- Schweben
- Springen
- Gleiten
Einige dieser Übungen können Sie auch wunderbar in der Badewanne, einer großen Schüssel oder im Sommer in einem Planschbecken durchführen.
Sind gute Schwimmfähigkeiten als „Eltern-Schwimmlehrer“ erforderlich?
Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Einige sind der Meinung, dass man kein perfekter Schwimmer sein müsse, um den eigenen Kindern das Schwimmen richtig beibringen zu können. Viel wichtiger wären die pädagogischen Fähigkeiten dabei, wie z.B.:
- Geduld
- Spaß daran, anderen das Schwimmen beizubringen
- Schwimmen lernen als Spiel verpacken
- auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen können
Andererseits müssen die Eltern natürlich wissen, welche Schwimmfähigkeiten sie dem Kind vermitteln sollen und das läuft besser, wenn man selbst die Techniken richtig beherrscht. Es kann durchaus passieren, dass Sie dem Kind technisch falsche Bewegungsabläufe beibringen, die im Nachgang schwierig zu korrigieren sind. Im schlimmsten Fall müsste das Kind vieles noch einmal komplett umlernen, was natürlich frustrierend für die Kleinen ist. Damit wären wir auch gleich beim Punkt Schwimmkurse und deren Vorteile.
Schwimmen lernen mit Schwimmkursen
Die Kurse werden z.B. von der Wasserwacht des DRK, von privaten Schwimmschulen, Sportvereinen oder amtlichen Schwimmanbietern angeboten. Der größte Vorteil dieser Option zum Schwimmen lernen ist natürlich, dass die Kinder die Schwimmtechnik von erfahrenen Schwimmtrainern lernen. Es gibt aber noch weitere Pluspunkte, den Kindern das Schwimmen über Kurse beizubringen:
- Eltern sind oft zu ängstlich, wenn es um das Schwimmen lernen ihrer Kinder geht – das kann ein Hemmschuh sein, weil sie ihren Kindern zu wenig zutrauen. Besser ist da der „Abstand“ durch den Schwimmlehrer/die Schwimmlehrerin.
- In den Kursen gibt es eine Gruppendynamik, die nicht zu unterschätzen ist – gerade bei Kindern, die zögerlich/unsicher sind und sich nicht trauen, zu schwimmen.
Das Lernen in einer Gruppe von Gleichaltrigen bringt einfach andere Verhaltensweisen mit sich, weil sich die Kinder aneinander orientieren. So fällt es viel leichter, Angst zu überwinden sowie Ausdauer und Kraft zu entwickeln.
Die perfekte Motivation zum Schwimmen lernen: Schwimmabzeichen
Ob Sie sich nun dazu entscheiden, Ihrem Kind selbst das Schwimmen beizubringen oder stattdessen einen Kinderschwimmkurs wählen – mit den lustigen Schwimmabzeichen aus unserem Schwimmabzeichen-Shop treffen Sie immer die richtige Entscheidung. In unserem Blogbeitrag zum Thema zeigen wir Ihnen, warum die kleinen Abzeichen ein toller Motivator zum Schwimmen lernen bzw. den einzelnen Etappen dazu sind.
Die Schwimmabzeichen sind perfekt für Schwimmschulen oder Sportvereine geeignet, die ihre jüngsten Mitglieder/Teilnehmer mit gestickten Abzeichen belohnen möchten. Selbstverständlich können Sie neben den oben abgebildeten Beispiel-Aufnähern mit Standardmotiven (Frosch + Delfin) auch Schwimmabzeichen mit eigenem Motiv bestellen, um bspw. den Schwimmschulen-/Vereinsnamen zu ergänzen oder Aufnäher mit weiteren individuellen Motiven zu erhalten.
Fazit:
Ob es besser ist, den Kindern das Schwimmen selbst beizubringen oder diese Aufgabe einem professionellen Schwimmlehrer zu überlassen, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Auf jeden Fall ist es von Vorteil, wenn Sie Ihre Kinder schon in frühem Alter (je früher, desto besser!) ans Nass heranführen, sodass sie beim „richtigen“ Schwimmen lernen besser klarkommen. Immerhin ist damit schon die erste Hürde genommen.
Wer sicher gehen möchte, dass die Kinder die Schwimmtechnik richtig erlernen oder sich selbst eher zu den „wasserscheuen“ Personen zählt, sollte für sein Kind besser einen Schwimmkurs buchen.
Letztlich bleibt es aber jedem selbst überlassen, wie sein Kind das Schwimmen lernt. Das Wichtigste ist, dass es das Kind überhaupt lernt.
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