Fahnen stehen stellvertretend für eine Gemeinschaft und symbolisieren die Zusammengehörigkeit dieser Gemeinschaft, die sich durch gleiche Kulturen, Traditionen und gemeinsame Ziele auszeichnet. Das gilt auch für Fahnen bei der Feuerwehr. Feuerwehrfahnen nehmen eine wichtige symbolische Rolle ein, indem sie die Geschichte, Werte und Identität der Feuerwehr widerspiegeln.
Wir gehen im heutigen Blogbeitrag auf die geschichtliche Entwicklung der Feuerwehrfahnen ein, auf ihre besondere Bedeutung und Symbolik für die Feuerwehr und darauf, warum St. Florian ein wichtiger Bestandteil der Fahnengestaltung ist.
Geschichte der Feuerwehrfahnen
Die Verwendung von Fahnen in Verbindung mit Feuerwehren geht auf das 18. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit bildeten sich in vielen Städten und Gemeinden freiwillige Feuerwehren, die sich aus engagierten Bürgern zusammensetzten. Um ihre Einheit und Identität zu betonen, begannen diese Gruppen, Fahnen zu verwenden.
Im Zuge des Reichsfeuerlöschgesetzes von 1938 verbot die Regierung alle Feuerwehrverbände. Die Freiwilligen Feuerwehren wurden in eine Hilfspolizeitruppe umgewandelt, während die Berufsfeuerwehr der Ordnungspolizei als Feuerschutzpolizei angegliedert werden. Zugleich hatte das Verbot auch Auswirkungen auf die Nutzung der Fahnen bei der Feuerwehr:
Das Reichsfeuerlöschgesetz legte eine einheitliche Gestaltung der Feuerwehrfahnen fest. Diese Fahnen sollten das Hakenkreuz, das Emblem der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), tragen, um die politische Vereinnahmung der Feuerwehren zu symbolisieren. Die traditionellen Symbole und Farben der Feuerwehr wurden teilweise durch das nationalsozialistische Symbol ersetzt.
Damit einher ging ein Verlust der Traditionen der Feuerwehrfahnen: Viele Feuerwehrleute und -organisationen, die nicht in die nationalsozialistische Ideologie passten, mussten ihre Traditionen und Werte aufgeben. Dies führte zu einem Verlust der kulturellen und historischen Identität vieler Feuerwehren.
Teilweiser Wiederaufbau der Feuerwehrverbände nach 1945
Nach 1945 wurde das Feuerlöschwesen wieder aufgebaut, was auch den verbandsmäßigen Zusammenschluss beinhaltete – zumindest in Westdeutschland. Auch nach Gründung der DDR wurden die Feuerwehrverbände im Osten Deutschlands nicht wieder erlaubt. Erst der Einigungsvertrag zwischen BRD und DDR veränderte das.
In der DDR waren die Freiwilligen Feuerwehren weder in Vereinen noch in ähnlichen Gemeinschaften organisiert, weshalb Vereinsfahnen zu dieser Zeit auch keine Rolle spielten. Lediglich Fahnen aus alten Beständen waren teilweise noch verbreitet, sofern sie die Kriegszeit überstanden hatten. Sie wurden dann allerdings nur zu sehr seltenen, feierlichen Anlässen öffentlich präsentiert. Stattdessen wurden die Feuerwehren in der DDR als staatliche Auszeichnung mit Fahnen geehrt.
Welche Bedeutung spielt die Fahne bei Feuerwehren?
Feuerwehrfahnen sind ein Symbol für die lange Geschichte und Tradition der Feuerwehr. Sie repräsentieren die Werte und Prinzipien, auf denen die Feuerwehr basiert, wie Zusammenarbeit, Hilfeleistung und Gemeinschaft.
Die Feuerwehrfahne ist ein Aufruf zur ständigen Bereitschaft zur Hilfe. Sie soll zeigen, dass die Feuerwehr immer dazu bereit ist, Hilfe zu leisten, Menschen- und Tierleben zu retten, Brände zu löschen und weitere Gefahren zu beseitigen.
Mit einem Abbild des heiligen Florian demonstriert die Feuerwehrfahne zugleich, mit welchem Schutzpatron sie verbunden ist und weist auf das damit verbundene kulturelle Erbe hin. Die Ideale und Werte einer Feuerwehr werden auch durch den Wahlspruch “Gott zur Ehr – Dem nächsten zur Wehr” unterstützt, der oft als Fahnenspruch verwendet wird.
Und nicht zuletzt erinnern Feuerwehrfahnen wie bei anderen Verbünden und Vereinen auch an denkwürdige Ereignisse, was mit Jahreszahlen und Sinnsprüchen auf den Fahnen verewigt wird.
Der heilige Florian – Schutzpatron der Feuerwehr
Der heilige Florian und die Feuerwehr sind ganz eng miteinander verknüpft – St. Florian ist der Schutzpatron der Feuerwehr. Deshalb ist diese Person auf vielen Feuerwehrfahnen zu finden und Feuerwehrmänner tragen die Bezeichnung “Floriansjünger”.
St. Florian steht für den Schutz und die Unterstützung der Feuerwehrleute in ihrem gefährlichen Beruf. Seine Verehrung dient als Erinnerung an die Werte der Tapferkeit, des Mutes und des Dienstes, die von Feuerwehrleuten verkörpert werden.
Warum wurde Florian der Schutzpatron der Feuerwehr?
St. Florian wird auch oft als “Florian von Lorch” oder “Florian von Pressburg” bezeichnet und hat eine reale Person als Hintergrund. Seine Bedeutung für die Feuerwehr ergibt sich aus seiner Legende und seinen Taten:
Florian lebte Mitte/Ende des 3. Jahrhunderts in Cannabiaca. Das entspricht dem heutigen Zeiselmauer in der Nähe von Tulln/Österreich. Er trat der römischen Armee bei, bei der er erst als Soldat, später als Offizier und schließlich als Abteilungsleiter beim römischen Stadthalter in der Provinz Noricum diente.
Als im Zuge der Christenverfolgung in der Stadt Lauriacum (heute: Lorch/Österreich) 40 Christen gefangen wurden, ging Florian – ebenfalls Christ – in die Stadt, um den Gefangenen beizustehen. Wie die anderen Gefangenen auch ließ er sich nicht von seinem Glauben abbringen und starb den Martertod: Am 4. Mai 304 warf man ihn in die Enns, wo er ertrank.
Eine Überlieferung stellt schließlich die Verbindung zur Feuerwehr her: In Zeiselmauer soll einmal ein Haus gebrannt haben, was den kleinen Florian zu einer Heldentat bewog. Er nahm einfach einen Holzeimer, füllte ihn wiederholt mit Wasser und löschte den Brand so binnen weniger Minuten.
Aufgrund seiner Beharrlichkeit und der Legende vom brennenden Haus in Zeiselmauer wurde Florian im Laufe der Jahrhunderte zum Schutzpatron der Feuerwehrleute ernannt. Er wird von Feuerwehrleuten weltweit verehrt und angerufen, um Schutz vor Gefahren bei ihrer Arbeit zu erbitten.
Der heilige Florian ist aber nicht nur der Schutzpatron der Feuerwehr, sondern auch der Kaminkehrer, Schmiede, Bäcker, Töpfer, Bierbrauer und Gärtner. Er wird daher nicht nur bei Feuer angerufen, sondern auch bei Dürre, Brandwunden, Kämpfen, Stürmen oder unfruchtbaren Feldern.
Florian als Funkname
Feuerwehreinsatzfahrzeuge haben jeweils eigene Funkrufnamen, die immer mit dem Namen Florian verbunden sind. So ist es zumindest seit 1975 bei der Feuerwehr in Deutschland der Fall.
Als Erfinder des Feuerwehr-Funkrufnamens gilt der Hamburger Branddirektor Hans Brunswick, der schon in den 50er Jahren einen einheitlichen Funkrufnamen für die Feuerwehr forderte.
Wie und wo werden Feuerwehrfahnen eingesetzt?
Feuerwehrfahnen werden oft bei besonderen Anlässen und Zeremonien verwendet, um Respekt und Anerkennung für verdienstvolle Feuerwehrleute auszudrücken. Auch bei Trauerfällen kommen sie zum Einsatz, wo die Fahnen als Zeichen der Trauer gesenkt werden.
Bei öffentlichen Veranstaltungen, Paraden und Feierlichkeiten werden die Fahnen ebenfalls gezeigt, um die Arbeit der Feuerwehr zu präsentieren und das Bewusstsein für Feuer- und Rettungsangelegenheiten in der Gemeinschaft zu erhöhen.
Da die Fahne durch die kirchliche oder weltliche Weihe einem Heiligtum gleichkommt, ist auch ein besonderer Umgang mit der Fahne erforderlich. So wird die Fahne in der Regel nur von Mitgliedern der Feuerwehr getragen, die sich durch besondere Verdienste ausgezeichnet haben oder eine Vorbildfunktion einnehmen. Diese Person wird auch als Fahnenjunker oder Fahnenmutter bezeichnet, wobei letztere Bezeichnung auch für männliche Personen verwendet wird.
Gestaltung der Feuerwehrfahne
Feuerwehrfahnen sind je nach Verband/Verein natürlich immer unterschiedlich gestaltet, es gibt aber bei den Inhalten viele Gemeinsamkeiten bzgl. der Symbolik:
Feuerwehrhelme und -werkzeuge: Oft sind Feuerwehrhelme, Äxte, Schläuche und andere Ausrüstungsgegenstände auf den Fahnen abgebildet. Diese Symbole repräsentieren die Hauptaufgaben der Feuerwehr: Das Löschen von Bränden und die Rettung von Menschenleben.
Lokale Motive: Sie zeigen die Verbundenheit der Feuerwehr mit der Region und beinhalten z.B. das Feuerwehrgerätehaus oder Stadtansichten. Sie werden auf der Heimatseite der Fahne platziert.
Farben: Die Farben der Fahnen haben ebenfalls Bedeutung. Rot, Weiß und Schwarz sind häufige Farben, die auf Feuerwehrfahnen zu finden sind. Rot symbolisiert das Feuer, Weiß steht für Reinheit und Schwarz kann für die Dunkelheit des Rauchs stehen.
Motto oder Wahlspruch: Viele Feuerwehrfahnen tragen einen Wahlspruch oder ein Motto, das die Werte und Ziele der Feuerwehr betont, wie z.B. der oben schon erwähnte “Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.” Auch Sprüche, die auf den Spender der Fahne hinweisen, sind üblich.
Symbolische Darstellung des heiligen Florian: Das Bild des heiligen Florian wird auf der Vereinsseite platziert und zeigt oft eine Darstellung, wie er Wasser über ein brennendes Haus gießt oder eine brennende Kirche löscht. Diese Symbolik weist ihn eindeutig als Helfer in Notsituationen aus.
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